05 März 2009

 

Villiger, allen Unkenrufen zum Trotz

Dass alt-Bundesrat Villiger ins UBS Verwaltungsratspräsidium gehievt wird, mag erstaunen. Ist der Überraschungseffekt einmal vorüber, erscheint dieser Zug aber doch ziemlich nachvollziehbar. Villiger ist integer, hat weitläufige Erfahrung (auch weniger glückliche), ist komplementär zu Grübel (letzterer braucht Banken-Know-how viel dringender als der VR). Unter Villiger als Finanzminister wurde der Schuldenzuwachs gestoppt, die Schulden stiegen nur noch weil gegen Ende der 90er Jahre implizite Schulden explizit ausgewiesen wurden. Seither sind sie (nur dank der Hochkonjunktur?) markant gesunken. Villiger hat auch die Schuldenbremse eingeführt (an welcher der aktuelle Finanzminister gegenwärtig herumbastelt). Das und anderes zeugt sicher nicht von Führungsschwäche. Kurzum, Villiger ist ein Symbol für die lange Frist in einer durch die kurze Frist verseuchten Welt und hat Sachverstand zur genüge, was Finanzfragen betrifft und kennt darüber hinaus noch die politisch relevanten Dossiers. Viel erstaunlicher als Villigers Kandidatur ist deren kühle Aufnahme durch die Öffentlichkeit. Angesichts der gegenwärtigen Öffentlichkeit aber womöglich kein schlechtes Zeichen.

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