06 Februar 2007

 

Einheitskrankenkasse

Die Einheitskasse ist ein faszinierendes Thema. Wie bereits gesagt, im Grunde geht es hier darum, zwischen einem Politik- /Marktversagen und einem angekündigten Staatsversagen zu entscheiden. Die Treiber der Gesundheitskosten liegen zur Zeit ohnehin anderswo (z.B. Angebot der Spitäler). Für mich spielt sich die kritische Frage primär bei der Finanzierung ab. Dazu eine kleine Denksportaufgabe:

Wie kann eine Kopfprämie (mit Prämienverbilligung), also das heutige System, ersetzt werden durch einkommensabhängige "Prämien", ohne dass dabei die mittleren Einkommen schlechter abschneiden ? Dazu sei auf die Notwendigkeit verwiesen, die Finanzierungslösung "mehrheitsfähig" zu gestalten, sonst käme sie nirgendwo durch.

Die Antwort lautet natürlich: mehr Umverteilung!
Wenn Kinder nichts bezahlen, dann findet eine Umverteilung von Kinderlosen zu Eltern statt. Damit würde immerhin eine Verzerrung der "sozialen" Altersvorsorge entschärft, denn AHV und ähnliches macht Kinder finanziell absolut uninteressant, dies im Gegensatz zu den Zeiten als diese die wichtigste Altersvorsorge waren. Der Rest wäre Umverteilung von den "reicheren" 20% (oder so) zu den 80 weniger reichen Prozent.

Der Umverteilungsaspekt tötet die Gerechtigkeit, denn warum soll jemand für die gleiche Leistung einen höheren Preis bezahlen als ein anderer. Oder sind Lohnunterschiede per se ungerecht und zu nivellieren? Ich bin überzeugt, sie sind es grosso modo eben nicht und die Nivellierung, z.B. durch Sozialhilfe und durch progressive Steuern ist heute bereits übertrieben.
Der andere Nachteil der Umverteilung ist, dass die Anreize zur Mässigung der Gesundheitskosten reduziert würden. Der Druck (v.a. politisch) die Prämienverteuerungen zu verhindern hat bereits zu Massnahmen geführt, zugegebenermassen nicht immer sehr sinnvolle. Es ist aber essentiell, dass dieser Druck aufrechterhalten bleibt. Sonst könnten die einkommensabhänigen Prämien am Ende teuer zu stehen kommen - auch die subventionierten. Fazit: forget it.

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