31 Oktober 2006

 

Happy Halloween

Dieses arme Fest von Halloween. Ehemals All-Hallows-Mass (Allerheiligen) genannt. Es wird oftmals als importiertes Fest (aus den USA!) bezichtigt. Als reiner konsumgetriebener kultureller Fremdkörper. Für mich ist das lediglich ein Zeichen mehr unserer kulturellen Alienation. Halloween alias Allerheiligen ist ein Ur-europäisches Fest, das hierzulande mit unserem Diesseits-bias einfach nicht mehr gefeiert wird. Auch sollte man nicht vergessen, dass die an Halloween geübte Kritik viel eher auf Weihnachten zutrifft. Eine reine Konsummesse, mit dem ganzen damit einher ziehenden Einkaufsrummel. Der "Weihnachtsmann" ist tatsächlich ein Import aus den USA, wo er im 19. Jahrhundert erfunden, bzw. vom St.Niklaus her umfunktioniert wurde. Dass in den Läden mittlerweilen bereits zu Halloween Weihnachtsdekorationen auftauchen finde ich abstossend. Dies soll auch in meinem Konsumverhalten widerspiegelt werden: Weihnachten evtl. mit einer Krippe feiern, und das Geschenkebudget auf's absolut nötigste reduzieren. Auch Halloween feiern, mit einem Gedanken an die Vergangenen. Und natürlich dem Samichlaus am 6. Dezember einen grossartigen Auftritt verschaffen; den Weihnachtsmann stattdessen als profillose Kopie noch knapp mitregistrieren, oder als Werbung für Coca-Cola auffassen, viel mehr ist er sowieso nicht.

 

Regulierungswut bei Hedge Funds

Dem Amaranth Debakel ist nun zu verdanken, dass die vormals nur bei deutschen und anderen euro-Zonen-ewig-Zweiter nun sogar die Amerikaner wieder die Hedge Funds vermehrt regulieren wollen, bzw. die «Transparenz» in der Branche erhöhen wollen. Das Geschäftsmodell eines Hedge-Funds besteht aber gerade darin, dass dessen Positionen nicht bekannt gegeben werden. Das Gegenteil würde der gesamten Branche schwer schaden. Gefährlich bei den erneuten Regulierungsbemühungen ist, dass die Bürokratie (erfahrungsgemäss) aus einem Eigenleben irgendwelche realitätsfremden Lösungen produziert, die das Problem meist nur halb lösen und dazu noch einige neue Probleme schaffen.

Dabei spielen die Positionen eines einzelnen Hedge-Funds überhaupt keine Rolle für die Stabilität des Finanzsystems, die Zeiten von LTCM sind vorbei. Wichtig ist vielmehr die Aggregierte Exposure aller Hedge Funds auf bestimmten Märkten. Um diese Informationen zu erhalten, ist es gar nicht nötig, die Positionen einzelner Fonds zu kennen. Einfacher wäre es, auf die Informationen der Broker zurückzugreifen. Würden alle Positionen von Hedge Funds, Eigenhandel und anderen Fonds in der Handvoll wichtiger Depositbanken (Morgan Stanley, ABN Amro, etc.) zusammengezählt, dann ergäbe sich ein klares Bild, dazu ohne allzu grossen administrativen Aufwand. Dem Anliegen der Finanzmarktregulatoren wäre entsprochen, ohne die Positionen der Fonds offenzulegen.

18 Oktober 2006

 

Schuluniform

Über den Geschmack, der bei der Auswahl der vorschriftsmässigen Schulbekleidung einzelner basler Schulen überwogen hat, lässt sich streiten, aber sie sollen ja auch nicht mir gefallen. Über Für und Wider lässt sich beim besten Willen auch streiten. Ich bin eher dafür, mir dabei aber auch nicht so sicher. Hat wohl eher etwas mit meinem anglophilen Zug zu tun.

Bedenklicher sind die Aussagen mancher Pädagogen, die sich selbst wohl als «Wissenschaftler» verstanden sehen möchten. Die Schuluniform behindere die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Oder die Bemerkung, man möchte sich in Sachen Bildungspolitik doch auf wesentlichere Dinge beschränken. Für mich ein typischer Fall von ideologischen Scheuklappen. Wenn Schuluniformen die Leistungen der Schüler verbessern und gleichzeitig eine harmonischere Atmosphäre schaffen, dann ist das wesentlich! Die Sache mit der Persönlichkeit ist eine Vermutung, nichts weiter. In meiner Erfahrung mit den Sozialwissenschaften (und besonders mit Pädagogen!!) habe ich gelernt, mich vor solchen Vermutungen zu hüten, vor allem wenn sie unbegründet sind. Politiker im Wissenschaftspelz.

Generell sollte die Pädagogie auf gesündere Füsse gestellt werden, indem beispielsweise potenzielle Lehrkräfte nicht durch deren schlimmere Exponenten gefiltert werden oder deren Aktivitäten auf Forschung und (freiwillige) Beratung beschränkt wird.

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