31 Oktober 2006

 

Regulierungswut bei Hedge Funds

Dem Amaranth Debakel ist nun zu verdanken, dass die vormals nur bei deutschen und anderen euro-Zonen-ewig-Zweiter nun sogar die Amerikaner wieder die Hedge Funds vermehrt regulieren wollen, bzw. die «Transparenz» in der Branche erhöhen wollen. Das Geschäftsmodell eines Hedge-Funds besteht aber gerade darin, dass dessen Positionen nicht bekannt gegeben werden. Das Gegenteil würde der gesamten Branche schwer schaden. Gefährlich bei den erneuten Regulierungsbemühungen ist, dass die Bürokratie (erfahrungsgemäss) aus einem Eigenleben irgendwelche realitätsfremden Lösungen produziert, die das Problem meist nur halb lösen und dazu noch einige neue Probleme schaffen.

Dabei spielen die Positionen eines einzelnen Hedge-Funds überhaupt keine Rolle für die Stabilität des Finanzsystems, die Zeiten von LTCM sind vorbei. Wichtig ist vielmehr die Aggregierte Exposure aller Hedge Funds auf bestimmten Märkten. Um diese Informationen zu erhalten, ist es gar nicht nötig, die Positionen einzelner Fonds zu kennen. Einfacher wäre es, auf die Informationen der Broker zurückzugreifen. Würden alle Positionen von Hedge Funds, Eigenhandel und anderen Fonds in der Handvoll wichtiger Depositbanken (Morgan Stanley, ABN Amro, etc.) zusammengezählt, dann ergäbe sich ein klares Bild, dazu ohne allzu grossen administrativen Aufwand. Dem Anliegen der Finanzmarktregulatoren wäre entsprochen, ohne die Positionen der Fonds offenzulegen.

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