26 Juni 2006

 

Xenophobie von links und rechts

Eine Studie (NZZ) zum Thema «Misanthropie» der Uni Genf kommt zum Schluss, dass Fremdenfeindlichkeit trotz Abneigung gegen Rassismus in der Schweiz weit verbreitet ist.

Was mich zum stocken brachte, ist der Begriff von «Xenophobie». Dabei handelt es sich um ein psychologisches Phänomen, welches weit über die Ausländerpolitik hinausgeht. Xenophobie, die Angst vor dem Anderen, ist ein urmenschlicher Trieb, dem kaum beizukommen ist. Mein Lieblingsbeispiel: oft werfe ich Rassisten und Antirassisten in den gleichen Topf, nämlich weil die einen etwa gleich viel Respekt vor Leuten mit anderer Hautfarbe haben wie die anderen vor Leuten mit anderer Gesinnung. Jeder hat irgendwie Mühe mit dem Anderen, nur sieht nicht jeder den Anderen am gleichen Ort.

Was mir in der Studie beim (groben) Querlesen auch auffiel ist die Übereinstimmung zwischen «links» und einer Sorge um «Gleichheit». Was ist mit denen, die Ungleichheit nicht mögen, welche aber die von links vorgeschlagenen Massnahmen gegen die Ungleichheit noch weniger mögen weil sie nicht zielführend sind? Was ist mit den Faschisten, welche irgendwelchen Gleichheitsidealen frönen? Sind die auch links? Was ist mit jenen Linken, welche Gesetze gegen Rechtsextreme oder gegen den Abbau des «Service Public» und Sozialabbau fordern? Denn die Angst vor dem Sittenzerfall soll gemäss Studie eine Krankheit von Rechten sein. Handelt es sich um verkappte Law-and-order-Fanatiker und somit politisch Rechte ? Was ist mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel ? Und was ist überhaupt Gleichheit ? Gleicher Lohn für alle oder gleicher Lohn für gleiche Arbeit ...

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