04 Dezember 2009

 

Klimagate

Das Schlimme am Klimagate ist nicht die Tatsache, dass die Schuldigkeit des Menschen an der globalen Erwärmumg nunmehr wirklich in Frage gestellt wird. Das wirklich Schlimme ist die Richtung, in die unsere Gesellschaft abgleitet. Ob der Mensch schuld am Klima ist oder nicht ändert nicht viel am Klimawandel selbst. Wirklich schlimm ist die Offenbarung der Funktionsweise mancher Wissenschaften. Nachdem die katholische Kirche vor nicht allzu langem, ihre Fehler gegenüber Galileo Galilei zugegeben hat, muss nun festgestellt werden, dass in manchen (klimatologischen) Fakultäten der Geist der Inquisition wieder Einzug gehalten hat. Widerspruch wird nicht toleriert. Die Minarett-Initiative bestätigt noch wem es bisher nicht klar war: Liberalismus ist ein zerbrechliches Gut und kommt schnell von allen Seiten unter Beschuss (sowohl von den Minarettgegnern als auch [in der Schweiz eher seltener] von muslimischer Seite).

Die Zustände in der Klimawissenschaft sind seit langem etwa so bedenklich wie diejenigen in der Ökonomie: politisch instrumentalisiert, insbesondere das IPCC. "Galileis", "Hayeks" und sogar "Keynes'" haben in beiden, vom Mainstream geprägten Domänen nicht viel zu sagen. Doch Widerspruch ist die Mutter aller Wissenschaften und auch der Motor der Demokratie. Ohne die hohe Bewertung jeglicher kritischen Hinterfragung können beide nicht überleben. Denn wer keinen Widerspruch duldet, dem wird irgendwann auch selbst die Sprache versagt bleiben.

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